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Tagesablauf für Gefangene


Liebe Leserinnen und Leser,

ein Familienmitglied, Verwandter oder Bekannter befindet sich in der Sozialtherapie. In Ihrem Kopf schwirren sicherlich viele Fragen herum:

„Sozialtherapie“ – was bedeutet das überhaupt? Wie kann ich mir so einen Tag dort vorstellen? Was wird dort gemacht?

Genau diese Fragen möchten wir Ihnen beantworten. Sollten Sie dennoch Fragen haben, die unbeantwortet geblieben sind – kein Problem. Sie können sich gerne telefonisch an die JVA Rosdorf wenden. Hier wird man Ihre Fragen gerne beantworten.

Die Sozialtherapie ist eine Abteilung der JVA Rosdorf. Hier befinden sich Menschen, die schwere Straftaten (z.B. Sexualdelikte oder Mord/Totschlag) begangen haben und therapeutische Unterstützung haben möchten, um zukünftig anderen Menschen keinen Schaden mehr zuzufügen. Auch wird dieser Rahmen genutzt um mögliche psychische Probleme zu bearbeiten. Die Gefangenen dort sind in Wohngruppen untergebracht und werden intensiv und therapeutisch von Sozialpädagogen, Psychologen und Stationskollegen betreut. Sie können bzw. sind dazu verpflichtet, sich diverser therapeutischer Angebote bedienen, dazu gehören unter anderem Einzelgespräche und Gruppensitzungen. Die therapeutische Behandlung erstreckt sich hier über alle Lebensbereiche. Auch an attraktiven Freizeitangeboten mangelt es nicht.

Gruppenraum mit Bildern und Billardtisch   Bildrechte: JVA Rosdorf
Unter der Woche werden die Gefangenen um 6:15 Uhr von den Stationskollegen geweckt. Nach dem Aufstehen gibt es Frühstück. Anschließend geht es zur Arbeit. Die Gefangenen können verschiedenen Betrieben zugeordnet werden. Diese befinden sich innerhalb der JVA. Von dem erarbeiteten Geld können die Gefangenen in einem kleinen Kaufladen, der sich ebenfalls innerhalb der JVA ist, Lebensmittel, Hygieneartikel, Zeitschriften etc. kaufen. Gegen halb 12 gibt es Mittagessen, das entweder im Betrieb oder auf der Station zu sich genommen werden kann. Die Gefangenen können zwischen 3 verschiedenen Essensvarianten wählen: Normal, Vegetarisch oder Glaubenskost (enthält „weißes“ Fleisch wie Hühnchen anstatt „rotem“ Fleisch wie Schwein oder Rind). Anschließend wird bis 15:30 Uhr weitergearbeitet, bevor es dann endlich „Feierabend“ heißt. Am Nachmittag werden verschiedene Gruppensitzungen besucht oder Einzelgespräche wahrgenommen. Auch bleibt noch genug Zeit, um Sport zu treiben, auf dem Hof spazieren zu gehen oder etwas zu kochen. Am Abend gibt es für alle Abendessen. Danach kann jeder bis 21:30 Uhr noch beliebigen Aktivitäten nachgehen, sei es Fernsehen, gemütlich Beisammensitzen, Billard spielen oder die Familie anrufen. Auch haben die Gefangenen die Möglichkeit, zu bestimmten Zeiten Besuch von Angehörigen oder Freunden zu empfangen. Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter dem Punkt „Besuch“.
Gruppenraum mit Blumen, Bildern, Tisch und Stuehlen   Bildrechte: JVA Rosdorf
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